
Präparation
Präparation braunschaliger Pleuroceras spinatum (Oberes Pliensbachium, Tongrube „Holzbachacker“, Buttenheim)
Diese braunschaligen Exemplare von Pleuroceras sp. stammen aus der sogenannten „Hartknollenlage“ des oberen Pliensbachiums in der Tongrube „Holzbachacker“ bei Buttenheim. Es handelt sich um ein ca. einen Meter mächtiges Schichtpaket mit mehreren übereinanderliegenden Knollenhorizonten, das stark pyrithaltige und harte Geoden enthält. Es befindet sich etwa zwei Meter unterhalb der Grenze zum Toarcium. Die besten und vollständigsten Ammonitenfunde stammen meist aus der untersten Knollenlage. Dort sind die Knollen oft bereits äußerlich an ihrer ammonitenförmigen Gestalt zu erkennen. Nach unten wird die Schicht von kleinen, etwa golfballgroßen Geoden begrenzt, die Glendonit-Kristalle enthalten. Die durchschnittliche Größe der Ammoniten beträgt etwa 4–5 cm, größere, gut erhaltene Exemplare sind äußerst selten. Aufgrund der meist schlechten Trennung zwischen Fossil und Matrix werden die Ammoniten häufig erst durch das Aufschlagen der Geoden entdeckt, wobei viele regelrecht zersplittern.
Weitaus seltener als Ammoniten sind in der Hartknollenlage andere Fossilien wie beispielsweise Amaltheus sp. oder Schnecken wie Angulomphalus expansus.
Die Präparation der oben genannten Fossilien erfordert ein hohes Maß an Geduld und Präzision. Nach der groben Freilegung erfolgt die Detailarbeit meist unter dem Stereomikroskop. Mit sehr feinen Druckluftsticheln, Nadeln und Skalpellen werden die Rippen, Dornen und Windungen schrittweise freigelegt. Da die dünne Ammonitenschale äußerst bruchempfindlich und spröde ist, muss regelmäßig mit dünnflüssigem Sekundenkleber stabilisiert werden. Zum Ende der Präparation werden die Stücke vorsichtig und bei niedrigem Druck mit einem Feinstrahlgerät mit Eisenpulver gestrahlt. Bei Bedarf werden Fehlstellen mit Apoxie® Sculpt ergänzt und farblich angeglichen. Zum finish kommt eine Steinversiegelung zum Einsatz um die natürliche Farbgebung und Oberflächenstruktur zu betonen. So kann eine Präparation eines Pleuroceras sp. schnell einmal 20 – 40 Stunden in Anspruch nehmen, je nach Größe, Schalenqualität, Trennung und Pyritverkrustungen.



















